The Horseman’s Word. Schottische Storys

The Horseman’s Word. Schottische Storys

Brian McNeill, Schottlands Botschafter der Folkmusic, hat sich längst auch als Romanautor einen Namen gemacht. Hier aber zeigt er erstmals, dass er auch grandiose Kurzgeschichten erzählen kann.

 

Aus dem schwarzen Loch der Budentür hörte ich Stimmen, die in einer scherzhaften Auseinandersetzung laut wurden.

„ …. Blööööödmann! Halt doch deine Scheißklappe, Mann! Ich würd ja nix auf so einen dreibeinigen Klepper setzen, nich ma bei zwohunnert zu eins! Und noch dazu bei ner Serienwette! Da musste doch …“

Immer, wenn sie zu mehr als zu dritt zusammenwaren, drehte sich das Gespräch um dasselbe. Wenn man sie allein erwischte, oder zu zweit, zwei, die einander vertrauten, wie Wullie und Erchy, dann öffneten sie freundlich ihre Schatztruhe. Alles zwischen dem Schnitzen von Verzierungen bis zum Ausstopfen von Tieren, mit vielen philosophischen Tiefen dazwischen. Aber wenn alle zusammen kamen, dann gab es nur Fußball, Suff, Sex und die Lohntüte. Die Kneipe und ein Pint, Ficken und Überstunden. Fast so, wie Murdoch festgestellt hatte, wie die Mittelklasse mit dem Gerede über das Wetter. Und in der Mittagspause am Freitag, wenn sie Geld hatten, dann ging es um Pferde.

Zossen.

Dann saßen sie da, arbeiteten ihre Wetten in Blitzgeschwindigkeit mit Hilfe einer überlieferten Mathematik aus, mit Hilfe von Formeln von byzantinischer Komplexität. Ich kam einfach nicht dahinter, wie sie das schafften, und ihr Anblick hätte meinen alten Mathelehrer in die Verzweiflung getrieben.

 

Aus dem Englischen und Schottischen übersetzt von Gabriele Haefs und Julian Haefs.  

 

Erhältlich auch im englischen bzw. schottischen Original: »The Horseman's Word and other stories«

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Es ist großartig, mit welcher Sanftheit es Sprache hier gelingt, Probleme wie diese zu vermitteln. Das liegt natürlich auch an der einfühlsamen Übersetzung. Und so gekonnt wie hier geht es weiter in den folgenden Geschichten, selbst dann, wenn sie »nur« von »Flash Gortons Bein« handelt, oder wie in »The Auld Argyll« von Bauarbeitern und Studenten auf einer schottischen Baustelle, die noch nicht zum inneren Kreis gehören, und wie der Ich-Erzähler vielleicht gerade mit besoffenem Kopf »das unversöhnliche Blau des Himmels anstarren, dann das prosaische Braun, und Grau der Straße, menschenleer, als sie nach dem nächsten Regen trocknete.« Es lohnt sich, diese Geschichten zu lesen, mit den erzählten Menschen eine Weile zusammen zu leben, lesend einzutauchen in die schottische Gegend rund um Falkirk, Geburtsort des Autors und Musikers Brian McNeill.

Marion Hinz: »Einfühlsame Geschichten aus Schottland«. Kulturport.de, 26. November 2020

 

«It was probably a wink of fate that his short story collection The Horseman’s Word fluttered onto my table. It contains half a dozen stories: Farmers shortly before the Great War, a dance school in the 1950s; the Korean War cripple Flash Gorton. These are impressions introducing the life and goings-on in and around Brian's hometown of Falkirk, located between Edinburgh and Glasgow. The real hero is the language, namely the area's dialect and colloquial language, which from Brian's point of view is so "subtle, succinct, pithy and pungent".»FolkWord Nr. 74 

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